Partisanenland Piemont

Der Widerstand gegen den Faschismus ist in Italien viel weniger und vor allem später aufgearbeitet worden als in Deutschland. Deshalb beschäftigen sich erst seit den letzten Jahren mehr Wissenschaftler und Autoren mit dem Kampf der Partisanen gegen die deutsche Besatzung zwischen 1943 bis 1945. 
Eines der Zentren des Widerstands war das Piemont, wo den Verbänden von Wehrmacht, SS und italienischen Faschisten bis zu 40.000 bewaffnete Partisanen und Partisaninnen gegenüber standen und deren Versorgungs- und Rückzugswege von und nach Frankreich erfolgreich störten. Die Deutschen schlugen mit unmenschlicher Härte zurück, in vielen Orten der Langhe und in den westlich von Cuneo gelegenen Alpentälern finden sich heute Gedenktafeln an deren Massaker. Den vielleicht größten Triumph der Partisanen beschreibt der Schriftsteller Beppe Fenoglio in seiner meisterhaften Erzählung «Die dreiundzwanzig Tage der Stadt Alba», in der er schildert, wie im Winter 1944 ein Partisanenkommando die Stadt Alba von deutscher und faschistischer Besetzung befreite und er selbst als junger Mann mit den Partisanen feierte – voller Skepsis allerdings, und zu Recht, denn die Partisanenrepublik Alba hatte tatsächlich nur gut drei Wochen Bestand.